Seltene Krankheiten – Rolle der Apotheke
- Kurs-Nr
- P1960-26-01
- Datum
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Mi., 17.06.2026
08:30 - 16:30
- Lead
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Rund 8’000 verschiedene seltene Krankheiten sind derzeit bekannt und jede für sich betrifft weniger als 1 von 2’000 Menschen. Schweizweit sind rund 580'000 Personen von einer seltenen Krankheit betroffen. In der Apotheke bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, derselben seltenen Erkrankung mehrmals zu begegnen, ist gering – einer seltenen Krankheit zu begegnen, aber relativ hoch. Betroffene PatientInnen oder Angehörige wenden sich mit komplexen Verordnungen, Off-Label-Therapien oder speziellem Informationsbedarf an die Apotheke. In diesem Kurs geht es daher nicht um einzelne Krankheitsbilder, sondern um übergeordnete pharmazeutische Kompetenzen im Umgang mit Seltenheit: Wie erkennt man auffällige Konstellationen? Wie unterstützt man bei Diagnostik-Odysseen oder Versorgungslücken? Und welche Rolle kann die Apotheke im Versorgungsnetzwerk spielen? Wir stärken Ihre Handlungssicherheit – auch dann, wenn kein Standard greift.
- Ziel
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- Die TeilnehmerInnen wissen, was unter seltenen Krankheiten (Orphan Diseases) zu verstehen ist.
- Sie kennen typische Herausforderungen, mit welchen Betroffene und Angehörige im Zusammenhang mit seltenen Krankheiten konfrontiert sind.
- Sie begleiten betroffene PatientInnen und Angehörige auch in belastenden Situationen sensibel und empathisch und leisten mit aktivem Zuhören psychosoziale Unterstützung.
- Sie beraten sicher zu Themen wie Off-Label-Therapien und kennen die entsprechenden rechtlichen Grundlagen.
- Sie verstehen die Herausforderungen und die wichtige Rolle der Sozialversicherungen bei der Kostenübernahme.
- Sie wissen um die Möglichkeiten und Grenzen von neonatalen Screenings und genetischen Tests.
- Sie nutzen geeignete Informationsquellen und Netzwerke zur Unterstützung ihrer Beratung.
- Sie reflektieren ihre pharmazeutische Rolle im interdisziplinären Versorgungsteam.
- Inhalt
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- Einführung: Definition, Epidemiologie und gesellschaftliche Bedeutung seltener Krankheiten
- Kommunikation mit betroffenen PatientInnen und Angehörigen: Zwischen Hoffnung, Belastung und Informationsflut
- Umgang mit Off-Label-Therapien, Orphan Drug Therapien, Herausforderungen im Zusammenhang mit den Sozialversicherungen sowie Kostenerstattung und entsprechende rechtliche Aspekte
- Genetische Diagnostik: Screening-Programme bei Neugeborenen und genetische Tests
- Apotheke als Brückenbauerin im Versorgungssystem: Grundlagen in der Schweiz, Netzwerke, Kooperationen, Patientenorganisationen, Weiterverweise etc.
- Besprechung von (eigenen) Praxisbeispielen in Gruppen und/oder im Plenum
Methode:
Theoretische Inputs, praktische Übungen mit Rollenspielen, Besprechung von Praxisbeispielen, Gruppenarbeiten, SelbstreflexionZielpublikum:
Fachpersonen ApothekeHinweis:
Die TeilnehmerInnen sind gebeten, eigene Praxisbeispiele im Zusammenhang mit seltenen Krankheiten an den Kurs mitzubringen, welche dann im Rahmen dieser Veranstaltung besprochen werden können.
- Referenten
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Frau Christine de Kalbermatten
Apothekerin
Gründerin und Geschäftsleiterin MaRaVal - maladies rares valais – seltene Krankheiten WallisFrau Tanja Zuber
Sozialarbeiterin und systemische Beraterin, Koordinatorin MaRaVal
- FPH-Punkte
- 0.00
- Preis
- CHF 300.00
- Freie Plätze
- Verfügbare Plätze: 10
- Kursort
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HWZ Zürich
Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ)
Lagerstrasse 5
8004 Zürich