Deprescribing interprofessionell angehen – Tipps und Tricks aus der Praxis zum systematischen Absetzen von Medikamenten und Workshop zur praktischen Übung

Kurs-Nr
A385-24-02
Datum
Fr, 08.11.2024
08:30 - 17:00
Lead

Mit zunehmendem Alter nehmen oftmals auch die Diagnosen und dementsprechend die medikamentöse Behandlung zu. Polypharmazie ist insbesondere in der geriatrischen Bevölkerung häufig. Die Fachliteratur empfiehlt bei RisikopatientInnen alle 6 Monate eine systematische Medikationsanalyse, bei welcher auch das Deprescribing, das gezielte Absetzen von Medikamenten, in Betracht gezogen werden soll. Aber wann ist Polypharmazie angemessen? Und welche Rolle können ApothekerInnen in diesem Prozess spielen?

Dies wird im Rahmen dieses Kurses im Dialog zwischen einem Hausarzt und einer Apothekerin praxisnah beleuchtet und in einem Workshop anhand von verschiedenen Praxisbeispielen geübt.

Der Kurs orientiert sich an den Prinzipien der Interprofessionalität und soll ApothekerInnen auf ihre neuen Rollen im Chronic Care Management vorbereiten.

Ziel
  • Sie können anhand der dargelegten Definition angemessene von nicht-angemessener Polypharmazie unterscheiden.
  • Sie kennen das Konzept des Deprescribing und können die einzelnen Schritte in eine Medikationsanalyse integrieren.
  • Bei der Medikationsanalyse berücksichtigen Sie die Einflussfaktoren Medikament, Patient und Umfeld.
  • Sie verstehen, dass die Effekte von Deprescribing nicht nur von der Intervention, sondern auch vom Setting und anderen Faktoren wie den Gesundheitsfachpersonen und den PatientInnen abhängen.
  • Sie können verschiedene Deprescribing-Tools für die Praxis sowie ihre Stärken und Schwächen benennen und diese entsprechend gezielt in Ihren Alltag integrieren.
  • Sie können komplexe Medikationslisten analysieren und Vorschläge für ein Deprescribing erarbeiten.
  • Sie können Ihre Erkenntnisse aus einer Medikationsanalyse im Einverständnis mit den KlientInnen und interprofessionell sinnvoll kommunizieren.
Inhalt
  • Wichtige Begriffe rund um die Polypharmazie
    Datenlage Schweiz
    Ursachen und Folgen von Polypharmazie

  • «Deprescribing» - Optimierungsmöglichkeiten aus der Praxis:

    • Identifikation von Risikopatienten
    • Durchführung einer strukturieren Medikationsanalyse
    • Kommunikation mit dem ärztlichen Partner/der ärztlichen Partnerin
    • Herzinsuffizienz
    • Was denken verschiedene Beteiligte über Deprescribing?
    • Barrieren und begünstigende Faktoren
  • Im zweiten Teil wird anhand von Praxisbeispielen das Thema Deprescribing vertieft. An realen Beispielen üben Sie, die Medikationsliste mit verschiedenen Tools zu überprüfen und interaktiv zu optimieren.

Spezielles: Bitte bringen Sie einen Laptop oder ein Tablet zum Kurs mit. Der Laptop oder das Tablet wird zur Bearbeitung von Medikationsanalysen benötigt.

Zielpublikum:
Apothekerinnen und Apotheker

Referenten

Prof. Dr. med. Sven Streit
Hausarzt in einer eigenen Praxis in Konolfingen und Professor für Grundversorgung Medizin und Hausarzt am Berner Institut für Hausarztmedizin, Universität Bern

Prof. Dr. phil. II Carla Meyer-Massetti
Spitalapothekerin FPH
Assistenzprofessorin für Klinische Pharmazie, Universität Bern
zuständig für die Fachexpertise Medikation in der Spitex Stadt Luzern, im Hospiz Zentralschweiz und in den Asylzentren des Kantons Luzern

Die Referierenden unterrichten und arbeiten mit Herzblut im interprofessionellen Setting und möchten dies Praxis-orientiert und interaktiv an die Teilnehmenden weitergeben.

pharmaSuisse Identifikation
204400
Rolle
R3
FPH-Punkte
50.00
Akkreditiert für
Fort- und Weiterbildung: Offizinpharmazie
Klinische Pharmazie
Spitalpharmazie
Preis
CHF 550.00
Freie Plätze
Verfügbare Plätze: 33
Kursort
HWZ Zürich
Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ)
Lagerstrasse 5
8021 Zürich